Eine Beziehungsklamotte
«IM WALD» ist ein absurdes Stück Boulevard, ein Kammerspiel mit Wumms. Es geht um Liebe, Matratzengrössen, Freiheit, MDMA im Ryfflihof, Respekt, kleine indische Religionen, Glücklichsein und Angst vor dem «Zusammen(allein)sein».
An diesem Abend wird verhandelt, was uns alle in irgendeiner Form betrifft: wie wollen wir unsere Beziehungen leben? Was generiert Eifersucht und was bedeutet Freiheit, was schafft Balance und was bringt sie ins Wanken? Was bedeutet Zufriedenheit in einer Liebesbeziehung und wann wird diese zur Bequemlichkeit, die Frustration generiert? Wie dehnbar sind Grenzen und welche Überschreitungen sind definitiv zu viel? Wie halten wir eine langjährige Liebe am Leben und wann ist der Zeitpunkt, sich voneinander zu verabschieden?
Ein heterosexuelles, monogames Paar verändert seine seit Jahren gleiche Lebenssituation: Sie zieht für einen sehr gut bezahlten Job in eine andere Stadt. Er bleibt in der gemeinsamen Wohnung zurück, allein. Sie macht Karriere und wird mit Einsamkeit konfrontiert, während er im Alleinsein nebst dem Frust auch neue Kräfte entdeckt, die in der Beziehung schon lange nicht mehr vorhanden waren. Das Paar trifft nach einem Monat in ihrem gemeinsamen Lieblingsrestaurant wieder aufeinander und es kracht im Gehölz. Wortwörtlich. Alles Gewesene wird in Frage gestellt, Gewünschtes veräussert, Erwartungen aneinander gesprengt und plötzlich sehen sich zwei Menschen, die sich vermeintlich in- und auswendig kennen, in ganz neuem Licht. Vom berührenden Liebesmonologen bis zum dramatischen Revolverduell passiert in dieser absurden Beziehungsklamotte so ziemlich alles, was das Herz begehrt – mit viel Kämpfschem Sarkasmus und absurder Überzeichnung.
Dominik Gysin und Newa Grawit spielen das Paar, das sich an diesem Abend einmal um sich selber dreht und alles in Frage stellt, was war und ist. Matto Kämpf spielt den Kellner, der in den ungünstigsten Momenten die ungünstigsten Ausführungen von sich gibt. Regie führte Nora Steiner, eine Regisseurin, die das Stück mit ihrem jungen Blick auf Gender und Beziehungen begleitet hat. Sandro Griesser fungierte als Oeil exterieur und komponierte Musik, die die Inszenierung unterstützt und intensiviert.
| Matto Kämpf | Autor und Schauspieler |
| Newa Grawit | Schauspielerin |
| Dominik Gysin | Schauspieler |
| Sandro Griesser, | Technik, Musik, Sounddesign und Oeil extérieur |